Der Timer-Trick für Gitarristen!
In diesem Beitrag geht es um das Thema effizient und richtig Gitarre üben auf der Gitarre.
- Wann empfehle ich dir, mit Timer und nach Plan zu üben?
- Warum solltest du mit Timer üben?
- Wie solltest du mit Timer üben?
- Wichtige Regeln zum Üben mit Timer und Plan
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1. Wann empfehle ich dir, effizientes Üben auf der Gitarre mit Timer und nach Plan?
Wenn du unstrukturiert, unorganisiert oder sehr unregelmäßig übst. Übe unbedingt einige Wochen nach Plan und mit Timer, wenn du in deinem Gitarrenspiel keine Fortschritte erkennen kannst
Solltest du stets völlig planlos drauflos zupfen und keine Ordnung oder Struktur in deinem Üben haben, empfehle ich dir ebenso das Üben mit Timer und nach Plan zu starten. Hast du mit viel zu viele Baustellen und unfertigen Stücke oder technischen Herausforderungen zu kämpfen, so nutze die Möglichkeit des Übens mit Timer und nach Plan.
2. Warum solltest du mit Timer und nach Plan üben?
1. Es bringt Struktur in dein Üben
Du legst nur ein Mal, das aber für mehrere Tage, ganz genau fest, wie lange du woran üben willst. Dadurch erhältst du einen ganz klaren Zeitablauf und einen Zeitrahmen. Dadurch wird dein Üben insgesamt
2. Dein Üben wird planbar
Durch deinen Plan und dadurch, dass du dein Üben planst und planbar machst, erreichst du beim Üben selbst einen viel höheren Grad an Konzentration und Fokus.
Die begrenzte Zeit und die Absehbarkeit der Übedauer verhilft dir zu einem besseren Arbeiten am Punkt.
Du nutzt deine Zeit optimal, erreichst dadurch nicht nur eine geniale Zeitersparnis sondern strebst das Optimum von „In kürzester Zeit das beste Ergebnis herausholen“ an.
Dein Fokus wird gestärkt, deine Konzentrationsfähigkeit wird auf- und ausgebaut
3. Du bekommst und behältst einen klaren Überblick
Durch das Erstellen eines Übe-Plans legst du ganz genau fest:
– wann übst du
– was übst du
– wie lange übst du
Ab sofort ist dir vorher schon klar, wie lange dein Üben insgesamt dauern wird. Du weißt also ganz genau, wann du damit fertig bist. An unmotivierten Tagen wird dir das ebenso sehr helfen, wie an Tagen, mit sehr vielen Terminen.
4. Vieles wird durch deine klare Aufzeichnungen (davor und danach) deutlich erkennbar
Ab sofort lässt du dich nicht mehr von deinem subjektiven Gefühlen an der Nase herumführen!
Auf deinem Übe-Plan und deiner Übedurchführung mit einem Timer erfährst du bereits während des Gitarreübens selbst, wie lange 2 oder 3 Minuten bei diversen Übungen tatsächliche dauern. Ebenso wirst du nach einigen Wochen des Übens mit Timer und der ein und der selben Übung deutlich feststellen können, wie sich Gefühl und Können verändern.
Das eigene Gefühl täuscht uns dabei sehr häufig. Der Timer bzw. die notierte Metronomzahl am Papier irren sich jedoch nicht.
Was du tatsächlich geleistet, geübt und geschafft hast, erfährst du durch einen gezielten Blick auf deinem Übe-Plan. (den du dir hier downloaden kannst)
5. Deine Fortschritte und Erfolge werden messbar
Ab sofort siehst du es schwarz auf weiß, wie lange du tatsächlich woran gearbeitet hast.
Dein effizientes Üben mit Timer und nach Übe-Plan führt zu besseren Metronomzahlen, also höherer Geschwindigkeit deiner Finger und deinem Gitarrenspiel insgesamt.
Eigene Erfolge zu sehen, lesen und hören zu können macht stolz und schenkt ein großartiges Gefühl.
Dadurch erlebt man eine höhere Motivation, mehr Freude und Spaß beim Üben und Gitarrespielen.
Mehr Motivation und Freude führen zu einem höheren Selbstbewusstsein. Ein höheres Selbstbewusstsein verhilft zu neuen Zielsetzungen.
Du wirst dir in Zukunft neue Ziele in bestimmten, selbstgewählten Zeitrahmen stecken, mehr üben als klimpern und wahllos herumzupfen und somit wie bereits oben schon erwähnt: In kürzerer Zeit mehr erreichen.
Insgesamt wird dein Gitarreüben zu einem schönen, beliebten Spiel, bei dem du dich selbst herausforderst und mit besserer Leistung belohnst wirst.
6. Du erfährst und erlebst deine kontinuierlichen Fortschritte
Das ist meines Erachtens der größter und wichtigster Vorteil!
Du wirst Tag für Tag besser und kannst mit erstaunen beobachten, wie du dich selbst, deine Fingerfertigkeit, deine musikalischen Fähigkeiten
und deine Musik sich entwickeln. Das alles in viel kürzerer Zeit nur durch das Üben mit Timer und Übe-Plan.
3. Wie solltest du mit Timer und nach Plan üben?
Dazu gibt es mehrere, unterschiedliche Möglichkeiten!
Die Frage, die aber über allen steht und als erstes beantwortet werden muss ist:
Wie viel Zeit kann und will ich für das Gitarreüben täglich (bzw. an welchen Tagen) realistischer Weise aufbringen?
Daraus können sich folgende Beispiele ergeben:
Beispiel 1: Timer für gesamte Übezeit
Du legst fest, dass du in den kommenden 5 Tagen täglich 15 min. Gitarre übst.
Am besten fügst du hierbei auch die genaue Uhrzeit hinzu, wann du diese Termine an den bestimmten Tagen einhalten wirst. Ein Termin mit dir selbst sozusagen, der unausweichlich stattfinden muss.
Diese Art von Planung ist für alle jene notwendig, die es grundsätzlich nur sehr schwer schaffen überhaupt an das Gitarreüben zu denken.
Beispiel 2: Timer für einzelne, grobe Themenbereiche
- 10 min Aufwärmübungen
- 10 min neue Stücke erarbeiten
- 5 min schwierige Stellen heraus üben
- 10 min Singen und begleiten
- 10 min etwas auswendig lernen
Welche Übungen genau, welche schwierigen Stellen genau und welche Lieder du genau in dieser Zeit übst, hast du dabei noch nicht festgelegt.
Diese sollte jedoch das große Ziel am Ende darstellen. Darauf sollte alles hinsteuern!
Beispiel 3: Genaue Einteilung für „effizient und richtig Gitarre üben“/Teilbereiche
- 2 min Dehnung zwischen 2er und 3er Finger
- 2 min angelegter Wechselschlag mit m und a
- 3:30 E-Dur Tonleiter mit allen relevanten Dingen, die es zu beachten gibt
- 1:30 E-Dur Tonleiter mit der 3er Anschlagsform a-m-i jeden Ton 2 mal angeschlagen
- 2 min. Barre Übung
- 2 min Bindeübungen
- 10 min Pause
- 7 min Zerlegungs-Etüde mit Metronom
- 7 min Lagenwechsel-Etüde
- 11 min neues Konzertstück erarbeiten
- 6 min schwierige Stellen von altem Konzertstück herausüben
- 15 min Pause
- 3 Zeilen des berühmten Hallelujah auswendig lernen – pro Zeile 5 min aufwenden
4. Wichtige Regeln zum Üben mit Timer
- Wie viel Zeit pro Tag (an welchen Tagen?) möchte ich üben?
- Ist diese Dauer für mich realistisch?
Wichtig:
- Plane vorerst nur für 3-5 Tage
- Plan ist und bleibt Plan – daran hältst du dich!
- Erstelle anschließend einen neuen Plan für 5-7 Tage
- Halte dich daran!
- Erstelle anschließend einen neuen Plan für 5-7- Tage
- Erst, wenn der Plan „abgeübt“ ist, erlaubst du dir andere Dinge zu üben bzw. drauf los spielen
Das üben mit Timer und nach Übe-Plan ist zielführend, intensiv und oft auch anstrengend und sollte sich deshalb immer wieder mit Phasen des frei nach Lust und Laune Gitarrenspielens abwechseln!
Hier kannst du dir einen einfachen Nihogi-Übe-Plan downloaden und direkt nach deinen Vorlieben ausfüllen.
Einen möglichen Timer, den du ausschließlich neben deiner Gitarre bereit hältst, um schnell darauf zugreifen zu können findest du hier.
Wenn du mich zu diesem Thema lieber voll und ganz in meinem Elemente reden hörst, dann kannst du dir folgendes Video ansehen und anhören!
Auf jeden Fall möchte ich dir wärmstens empfehlen, einige Wochen das Gitarreüben mit Timer und nach Plan auszuprobieren, damit du alle Vorzüge davon kennenlernen und am eigenen Leibe erfahren kannst.
Solltest du sonstige Fragen rund um dein Gitarrespielen haben, melde dich gerne per E-Mail bei mir oder komme in meine Facebook-Gruppe „Gitarre lernen mit Nihogi„.
Ich freue mich auf dich!
GUT ZUPF,
deine Nicole
Super gute Tipps. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich einfach genug Geduld aufbringen muss und so lange an einem Stück arbeiten muss bis ich es durchspielen kann. Zwischendurch brauch ich dann aber mal ein zwei Tage Abstand von dem Stück, an dem ich schon Tage wenn nicht Wochen arbeite. Interessant ist, wenn ich dann wieder auf die Noten schau, fallen mir Sachen auf. Die ich vorher nicht gesehen hab. Insgesamt ist die Kunst aber einfach dranbleiben.
Ja! Genauso, wie du es beschreibst, ist es!
Es braucht das konsequente und effiziente Üben und ebenso die Pausen dazwischen bzw. danach.
Wie im Sport beim Muskelaufbau, der auch in den Regenerierungsphasen wächst, ist es bei uns Musikern bezüglich des Lernens, Bewegungsabläufen, Dehnungen uvm.
Auch unser Gehirn braucht die Pausen dazwischen für Verarbeitung.
Der frische, erholte und offeneBlick beschert uns dafür dann neue Erkenntnisse. Ebenso, wie du es aus eigener Erfahrung beschreibst! 👍🙂
Soeben neuen Übungsplan für 7 Tage erstellt
Das ist großartig, liebe Irene!
GUT ZUPF damit und ich bin schon neugierig, wie es dir damit geht! 👍